1. Wie kann man dem Werk Vertrauen schenken, wenn Nathanael psychisch labil ist?
Nathanael ist die Hauptfigur der Geschichte. Er kann als Subjekt und sowohl als Objekt der Geschichte angesehen werden. Seine Biografie ist die Geschichte zunehmendem psychischen Verfalls und Zerfalls eines Menschen, die sich anhand seines erlittenen Schocks in seiner Kindheit aufgrund von Coppelius (s.6) aufgreifen lässt. Am Anfang der Geschichte wird erwähnt, dass er in seiner Kindheit von Coppelius verletzt wurde (s.4-5). Daraus kann seine Wahrnehmung als kritisch beschrieben werden. Die Wahrnehmungskrise von Nathanael ist bei der Tochter seines Professors zu sehen, die Olimpia heisst (s.15).
Als sie starb (s.21-22), nahmen wir als Leser wahr, dass Olimpia die Gestalt einer Puppe hatte. «Erstarrt stand Nathanael-nur zu deutlich hatte er gesehen, Olimpias toderbleichtes Wachsgesicht hatte keine Augen, statt ihrer schwarzen Höhlen; sie war eine leblose Puppe» s. 22. Dieses Zitat entspricht der Theorie, dass Nathanael einen zunehmenden psychischen Zerfall hat, denn als sie starb, sah er sie als eine leblose Puppe. War sie vielleicht immer eine leblose Puppe?Für Nathanael war Olimpia eine lebendige Person, die er immer wieder sah und genau so beschrieb wie er sie wahrnahm.
« Nun erschaute Nathanael erst Olimpias wunderschön geformtes Gesicht. Nur die Augen schienen ihm gar seltsam starr und tot. [...]». s.16
«Olimpia erschien sehr reich und geschmacksvoll gekleidet. Man musste ihr schöngeformtes Gesicht, ihren Wuchs bewundern. [...]». s.17
Er konnte genau beschreiben, was er sah wie beispielsweise, dass sie ein wunderschön geformtes Gesicht hatte. Er beschrieb sie so, dass wir als Leser Olimpia als Mensch wahrnehmen. Jedoch lässt das Zitat auf der Seite 16 (als Olimpias Blick starr und tot war) einen vermuten, dass seine Wahrnehmung immer mehr zerfällt.Seine Freunde fanden Olimpia jedoch merkwürdig. Aufgrund dieser Stelle könnte man Nathanael nicht vertrauen, denn dass was er erlebt, kann und muss nicht Wirklichkeit sein. Aufgrund seiner Wahrnehmung kann man nicht darauf vertrauen, dass das was passiert ist, Wirklichkeit war. Dies merkt man auch an der Stelle als Coppola ihm Brillen verkaufen wollte und er überall Augen sah, die blutroten Strahlen in seine Brust schossen. Mit dem Taschenperspektiv beobachtete er Olimpia und ihre Augen sahen immer lebendiger aus, was ihm Angst bereitete. Kann man Nathanael und seiner Geschichte wirklich nebst seiner Wahrnehmungskrise vertrauen?
2. Was könnte es bedeuten, dass Nathanael Angst vor Brillen hat, jedoch aber sich vom Fernrohr angezogen fühlt?
Anfangs Nathanaels Geschichte, als er den Brief an den Lothar schrieb, wird erwähnt, dass Coppelius immer «Auge her, Auge her» rief (s. 4). Da Brillen einen gewissen Zusammenhang mit Augen haben, könnte dies Nathanael beängstigen, denn sie haben seine Kindheit beeinflusst. In der Geschichte wollte Coppola (veränderter Name von Coppelius) Nathanael Brillen verkaufen und alle Augen blickten auf ihn. Die Brillen empfand er daher als gespenstisch, denn sie schossen einen roten Strahl in seine Brust (s.15). Er nahm aber ein Taschenperspektiv und sah, dass das Glas so rein und scharf wie noch nie eines zuvor war. Damit beobachtete er Olimpia und stellte fest, dass seine Sehkraft entzündet und somit immer lebendiger wurde (s.16).Er war wie verzaubert von Olimpias Gesicht und kaufte diese direkt für mehr als sie eigentlich wert war.
3. Existiert der Sandmann?
Der Sandmann existiert nicht. Die Mutter von Nathanael hatte ihm erzählt, dass es den Sandmann nicht gäbe. Wenn sie es erwähne, dann hiesse das, dass Nathanael schläfrig sei und könne somit die Augen nicht offen haben, so als hätte er Sand in seinen Augen (s.2). Aufgrund seines Schicksals, dass sein Vater starb und er nach seinem Gewissen die Schuld an Coppelius gab, musste es für ihn den Sandmann geben und dieser verkörperte Coppelius. Jedoch kann die Wirklichkeit des Sandmannes nicht bestehen, da der Wahrnehmung von Nathanael kein Vertrauen geschenkt werden kann, denn letztendlich wird er vom Wahnsinn gepackt und stürzt sich somit in den Tod (s.24).
4. Warum kann Clara als Vertreterin aufklärerischen Denkens gelten?
Clara verkörpert das aufklärerische Denken. Die Aussen- und Innenwelt, Erscheinung und Wesen, Wahrheit und Schein sind für sie klar geschieden.Alles Irreale ist für sie erklärbar, das heisst es ist auf konkrete Ursachen zurückzuführen. Als Beispiel dafür: Sie versucht konkrete Ursachen herauszufinden, die nicht dafür sprechen, dass Coppelius der Sandmann sei. Sie sagt zu Nathanael, als sie auf seinen Brief eingeht, der eigentlich für Lothar gedacht war: ,,[...] alles Entsetzliche und Schreckliche wovon Du (Nathanael) sprichst, nur in Deinem Innern vorging, die wahre wirkliche Aussenwelt aber daran wohl wenig teilhatte." (s.7)
5. Kann man davon sprechen, dass Coppelius und Coppola als Verkörperung des Unheimlichen gelten?
Man kann davon sprechen, dass Coppelius und Coppola das Unheimliche verkörpern. Das Motiv des Sandmanns, der den Kindern die Augen ausreisst, kann als das Unheimliche dargestellt werden. Die Angst keine Augen zu haben und dadurch nie mehr sehen zu können, gibt einem das Gefühl von Ängstlichkeit und Orientierungslosigkeit aber auch die Augen, die er den Kindern entnimmt und die einen anstarren, als gespenstisch wahrgenommen werden können. Wenn also der Zustand der Ängstlichkeit zustande kommt, die Furcht davor, entsteht das Unheimliche.
Nathanael ist die Hauptfigur der Geschichte. Er kann als Subjekt und sowohl als Objekt der Geschichte angesehen werden. Seine Biografie ist die Geschichte zunehmendem psychischen Verfalls und Zerfalls eines Menschen, die sich anhand seines erlittenen Schocks in seiner Kindheit aufgrund von Coppelius (s.6) aufgreifen lässt. Am Anfang der Geschichte wird erwähnt, dass er in seiner Kindheit von Coppelius verletzt wurde (s.4-5). Daraus kann seine Wahrnehmung als kritisch beschrieben werden. Die Wahrnehmungskrise von Nathanael ist bei der Tochter seines Professors zu sehen, die Olimpia heisst (s.15).
Als sie starb (s.21-22), nahmen wir als Leser wahr, dass Olimpia die Gestalt einer Puppe hatte. «Erstarrt stand Nathanael-nur zu deutlich hatte er gesehen, Olimpias toderbleichtes Wachsgesicht hatte keine Augen, statt ihrer schwarzen Höhlen; sie war eine leblose Puppe» s. 22. Dieses Zitat entspricht der Theorie, dass Nathanael einen zunehmenden psychischen Zerfall hat, denn als sie starb, sah er sie als eine leblose Puppe. War sie vielleicht immer eine leblose Puppe?Für Nathanael war Olimpia eine lebendige Person, die er immer wieder sah und genau so beschrieb wie er sie wahrnahm.
« Nun erschaute Nathanael erst Olimpias wunderschön geformtes Gesicht. Nur die Augen schienen ihm gar seltsam starr und tot. [...]». s.16
«Olimpia erschien sehr reich und geschmacksvoll gekleidet. Man musste ihr schöngeformtes Gesicht, ihren Wuchs bewundern. [...]». s.17
Er konnte genau beschreiben, was er sah wie beispielsweise, dass sie ein wunderschön geformtes Gesicht hatte. Er beschrieb sie so, dass wir als Leser Olimpia als Mensch wahrnehmen. Jedoch lässt das Zitat auf der Seite 16 (als Olimpias Blick starr und tot war) einen vermuten, dass seine Wahrnehmung immer mehr zerfällt.Seine Freunde fanden Olimpia jedoch merkwürdig. Aufgrund dieser Stelle könnte man Nathanael nicht vertrauen, denn dass was er erlebt, kann und muss nicht Wirklichkeit sein. Aufgrund seiner Wahrnehmung kann man nicht darauf vertrauen, dass das was passiert ist, Wirklichkeit war. Dies merkt man auch an der Stelle als Coppola ihm Brillen verkaufen wollte und er überall Augen sah, die blutroten Strahlen in seine Brust schossen. Mit dem Taschenperspektiv beobachtete er Olimpia und ihre Augen sahen immer lebendiger aus, was ihm Angst bereitete. Kann man Nathanael und seiner Geschichte wirklich nebst seiner Wahrnehmungskrise vertrauen?
2. Was könnte es bedeuten, dass Nathanael Angst vor Brillen hat, jedoch aber sich vom Fernrohr angezogen fühlt?
Anfangs Nathanaels Geschichte, als er den Brief an den Lothar schrieb, wird erwähnt, dass Coppelius immer «Auge her, Auge her» rief (s. 4). Da Brillen einen gewissen Zusammenhang mit Augen haben, könnte dies Nathanael beängstigen, denn sie haben seine Kindheit beeinflusst. In der Geschichte wollte Coppola (veränderter Name von Coppelius) Nathanael Brillen verkaufen und alle Augen blickten auf ihn. Die Brillen empfand er daher als gespenstisch, denn sie schossen einen roten Strahl in seine Brust (s.15). Er nahm aber ein Taschenperspektiv und sah, dass das Glas so rein und scharf wie noch nie eines zuvor war. Damit beobachtete er Olimpia und stellte fest, dass seine Sehkraft entzündet und somit immer lebendiger wurde (s.16).Er war wie verzaubert von Olimpias Gesicht und kaufte diese direkt für mehr als sie eigentlich wert war.
3. Existiert der Sandmann?
Der Sandmann existiert nicht. Die Mutter von Nathanael hatte ihm erzählt, dass es den Sandmann nicht gäbe. Wenn sie es erwähne, dann hiesse das, dass Nathanael schläfrig sei und könne somit die Augen nicht offen haben, so als hätte er Sand in seinen Augen (s.2). Aufgrund seines Schicksals, dass sein Vater starb und er nach seinem Gewissen die Schuld an Coppelius gab, musste es für ihn den Sandmann geben und dieser verkörperte Coppelius. Jedoch kann die Wirklichkeit des Sandmannes nicht bestehen, da der Wahrnehmung von Nathanael kein Vertrauen geschenkt werden kann, denn letztendlich wird er vom Wahnsinn gepackt und stürzt sich somit in den Tod (s.24).
4. Warum kann Clara als Vertreterin aufklärerischen Denkens gelten?
Clara verkörpert das aufklärerische Denken. Die Aussen- und Innenwelt, Erscheinung und Wesen, Wahrheit und Schein sind für sie klar geschieden.Alles Irreale ist für sie erklärbar, das heisst es ist auf konkrete Ursachen zurückzuführen. Als Beispiel dafür: Sie versucht konkrete Ursachen herauszufinden, die nicht dafür sprechen, dass Coppelius der Sandmann sei. Sie sagt zu Nathanael, als sie auf seinen Brief eingeht, der eigentlich für Lothar gedacht war: ,,[...] alles Entsetzliche und Schreckliche wovon Du (Nathanael) sprichst, nur in Deinem Innern vorging, die wahre wirkliche Aussenwelt aber daran wohl wenig teilhatte." (s.7)
5. Kann man davon sprechen, dass Coppelius und Coppola als Verkörperung des Unheimlichen gelten?
Man kann davon sprechen, dass Coppelius und Coppola das Unheimliche verkörpern. Das Motiv des Sandmanns, der den Kindern die Augen ausreisst, kann als das Unheimliche dargestellt werden. Die Angst keine Augen zu haben und dadurch nie mehr sehen zu können, gibt einem das Gefühl von Ängstlichkeit und Orientierungslosigkeit aber auch die Augen, die er den Kindern entnimmt und die einen anstarren, als gespenstisch wahrgenommen werden können. Wenn also der Zustand der Ängstlichkeit zustande kommt, die Furcht davor, entsteht das Unheimliche.